Ein Eiweißüberschuss in der Ernährung kann dann negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben, wenn er über einen längeren Zeitraum anhält. Dann kann er folgende Auswirkungen haben:
- Nierenbelastung
- Hohe Mengen an Eiweiß erhöhen die Menge an Abfallprodukten, die die Nieren filtern müssen, wie Harnstoff. Dies kann die Nieren belasten und bei Menschen mit bestehender Nierenerkrankung zu einer Verschlechterung der Nierenfunktion führen.
- Dehydration
- Der Abbau von Eiweiß erfordert Wasser, um die Abfallprodukte auszuscheiden, was zu einer erhöhten Urinausscheidung und potenziell zu Dehydration führen kann, besonders wenn die Flüssigkeitszufuhr nicht ausreichend ist.
- Knochenverlust
- Einige Studien deuten darauf hin, dass eine sehr eiweißreiche Ernährung zu einem erhöhten Kalziumverlust über den Urin führen kann, was langfristig das Risiko für Osteoporose erhöhen könnte. Dies ist jedoch umstritten und hängt stark von der Art des Proteins und anderen Ernährungsfaktoren ab.
- Gewichtszunahme
- Überschüssiges Eiweiß kann in Fett umgewandelt und als Körperfett gespeichert werden, was zu einer Gewichtszunahme führen kann. Dies ist besonders relevant, wenn der gesamte Kalorienverbrauch die täglichen Bedürfnisse übersteigt.
- Gastrointestinale Beschwerden
- Ein hoher Eiweißkonsum, insbesondere aus tierischen Quellen, kann zu Verdauungsproblemen wie Verstopfung führen, besonders wenn die Ernährung arm an Ballaststoffen ist.
- Erhöhtes Risiko für Herzkrankheiten
- Eine sehr eiweißreiche Ernährung, insbesondere wenn sie viele gesättigte Fette und Cholesterin enthält (z.B. durch Fleisch und Vollmilchprodukte), kann das Risiko für Herzkrankheiten erhöhen. Eine ausgewogene Eiweißzufuhr aus verschiedenen Quellen, einschließlich pflanzlicher Proteine, kann dieses Risiko mindern.
- Beeinträchtigung der Leberfunktion
- Übermäßiger Eiweißkonsum kann die Leber belasten, da sie eine Schlüsselrolle im Proteinstoffwechsel spielt. Bei Menschen mit vorbestehenden Lebererkrankungen kann dies zu weiteren Komplikationen führen.
- Entstehung von Gicht
- Ein hoher Verzehr von purinreichen Eiweißquellen (wie Fleisch und Meeresfrüchte) kann die Harnsäurespiegel im Blut erhöhen und das Risiko für Gichtanfälle steigern.
- Mangel an anderen Nährstoffen
- Eine sehr eiweißreiche Ernährung kann dazu führen, dass andere wichtige Nährstoffe, die in kohlenhydrat- und fettreichen Lebensmitteln vorkommen, nicht ausreichend aufgenommen werden, was zu einer unausgewogenen Ernährung führen kann.